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der Autor

Wer bin ich?

Nun, ich denke mal, das ist die schwierigste aller Fragen und ich muss Euch gleich von Anfang an enttäuschen - ich bin selber immer noch auf der Suche. Philosophien über das wer ich bin würden sicherlich auch die 25 MB sprengen, die mir momentan zur Verfügung stehen.
Aber ich bin gerne bereit Euch ein paar Eckdaten über meine Person zu geben, damit wir uns besser kennen lernen.

Mein Name ist Ralf Nicolaus. Und dieser Ralf wurde am 27.04.1962 in Lank, heute Kreis Meerbusch, unweit von Düsseldorf geboren. Gelebt hat der kleine Hosenscheisser damals bei seinen Eltern Helga und Alfred Nicolaus, irgendwo in Düsseldorf Oberkassel, wobei ich sagen muss, dass ich mich an diese Zeit nicht sehr gut erinnern kann.

Mein Vater, hatte in der Stahlbranche zu tun, was die ganze Familie dann gegen 1967 nach Athen verschlagen hat, wo Nicolaus senior als Walzwerkchef der Chalivourgiki in Elefsis gearbeitet hat. Der Hosenscheisser hatte mittlerweile erlernt aufrecht zu gehen und seine Notdürfte selbstständig in den dafür vorgesehenen Räumlichkeiten unseres geräumigen Hauses in Kefalari, einem wunderschönen Vorort von Athen zu verrichten. Irgendwann wurde ich dann auch eingeschult, in der Deutschen Schule Athen, ich bin einer der letzten Jahrgänge, die in der alten Schule im Zentrum der Stadt eingeschult wurden. Und ich bin einer der ersten, die im neuen Gebäude in Paradisos Amaroussiou mit der Spitze des Zirkels seine Herzchen in die aus Deutschland importierten jungfreulichen Schulmöbel geritzt hat.
Irgendwann folgte dann die Scheidung meiner Eltern, ich erinnere mich an den Tag, an dem meine Mutter auszog. Sie zog von dannen zu Ihrem griechischem Freund, ein ganz netter Kerl übrigens. Mein Vater begann seitdem zu Daten und somit lernte ich viele Frauen kennen, ich Knirps, bis dann eine von ihnen meine Stiefmutter Sophia wurde. Aus dieser Ehe sind zwei Schwestern entstanden, herrliche Mädels, die ich sehr gerne habe, auch wenn der Kontakt zu ihnen eher selten ist, da sie beide in Griechenland leben.
Gegen 1978 zog die neu zusammengewürfelte Familie, wieder einmal durch den Beruf des alten Herrn bedingt, nach Wales. Ich stand zwei Jahre vor dem Abitur und fand mich aus meiner geliebten Metropole Athen in ein 1000 Seelen Dorf mit dem unaussprechlichen Namen LLandwit Major versetzt. Ich ging auf eine Comprehensive School, hatte enorme Sprachprobleme, musste auf einmal eine Schuluniform tragen, hasste alles um mich rum und sackte ziemlich ab. Mir fehlte damals die Chance von Athen loslassen zu können und mich an der neuen Situation zu erfreuen, ich war zu unreif und jung. Die Alternative, in Athen bei der Mutter zu bleiben war an Verhandlungen zwischen meinen Eltern gescheitert, was ich heute bedauere.  Mit 18 wanderte ich ein paar Jahre später nach Athen aus, mit nichts in der Tasche. Lange blieb ich dort nicht, entschied mich irgendwann nach Deutschland zu gehen um eine Lehre als KFZ-Mechaniker zu beginnen, die ich auch wieder schmiss, da ich mich das dort erlernte nicht wirklich forderte. Eine ziemlich lange Orientierungsphase folgte und über hundert Ecken landete ich irgendwann in der Elektrotechnik, begann mit Verdrahten von Schaltschränken, um ziemlich bald in die Planung und die MSR-Technik, Gebäudeautonmation einzusteigen, wo ich es vorerst einmal bis zum Projektleiter bei einem Konzern gebracht habe, der auch Waschmaschinen und Handys vertreibt. Die betriebsbedingte Kündigung folgte im Jahr 2003, was mich in ein tiefes schwarzes Loch fallen lies. Mittlerweile bin ich seit März 2003 Selsbtändig tätig und sehe wieder einmal, nichts ist so schlimm wie es im ersten Moment aussieht. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich damals in sozial absteigen, heute geht es mri besser als je zuvor.
Nun zwischenzeitlich war ich auch noch mal in Athen gelandet, habe 2-3 Jahre echte Sturm und Drangzeit hinter mir, Jobbte rum, Surflehrer, Bauarbeiter, Olivenpflücker, Barmann, Kellner, Steinmetz, Reiseleiter, Dolmetscher... um nur einige der Dinge zu nennen, die ich tat. Irgendwann lernte ich meine Frau Angeliki kennen, die ich prompt geheiratet habe, eher unter dem Druck der Schwiegereltern als aus eigener Überzeugung, wie ich heute viele Jahre später weiss, mittlerweile ist unsere Ehe geschieden.
Eine Beziehung zu einer verheirateten Frau trieb mich dann fast in den Wahnsinn, war aber auch Anlass die Person Ralf Nicolaus so richtig kennenzulernen und viele der erworbenen Erkenntnisse umzusetzen. Sicherlich auch altersbedingt, da ich zu diesem Zeitpunkt auf die 40 zuging. Verliebt und dennoch allein hatte ich Zeit mich mit mir und meinen Leben zu beschäftigen, krempelte vieles um, definierte meine Ziele und Bedürfnisse neu, und ich kann sagen, dass diese harte Zeit gut für mich war, konnte ich dadurch doch so einige eigene Unwegbarkeiten an mir erkennen und daran arbeiten. Ich habe meine Liebe zur Malerei entdeckt, auch wenn ich diese nicht gerade für eine meiner Stärken halte. Die sehe ich eher im Schreiben von Texten und in einer Empathie die mich auszeichnet, der Gabe mich in andere Menschen reinzuversetzen, Ihren Standpunkt zu sehen und zu verstehen. Es war ein schwerer Lernprozess für mich zu begreifen, das Verstehen nicht bedeutet die Probleme der anderen zu meinen eigenen zu machen, verstehen heisst nicht mit ihnen zu Leiden, verstehen heisst aber in der Lage zu sein die Beweggründe des anderen zu erkennen und somit die nötigen Kompromisse zu finden, von denen beide profitieren können. Es hilft mir auch Konflikte zu lösen, bis auf die mit meiner jetzigen Partnerin, wahrscheinlich weil ich emotional zu stark betroffen bin..


Eine weitere Stärke ist, dass ich es nicht mehr für nötig empfinde Fassaden, Scheinwelten um mich aufzubauen, nicht nach aussen versuche etwas darzustellen, was ich nicht bin. Es lebt sich gut und ruhig in dieser Offenheit, die Gefahr durchschaut zu werden ist nicht existent, da es nichts zu durchschauen gibt. Ich bin ich und ich bin gut so. Eine sehr wichtige Erkenntnis, wenn ich betrachte, wie viele meiner Mitmenschen enorme Energien sinnlos verschwenden um anderen ein Theater vorzuspielen.
Das sind einige der Eckdaten meines bewegten bisherigen Lebens und einige meiner Stärken, doch wie jeder Mensch habe ich auch Schwächen, die ich kenne, die ich akzeptiere und an denen ich arbeite, die ich aber nicht hier im Netz der Netze veröffentlichen werde.
Wer weiss ob es klappt mit allen neuen Visionen, ich werde diese Entwicklung interessiert verfolgen, da ich mich ja richtig kennen lernen möchte und in mir ein enormes ungenutztes Potential spüre... wer bin ich nun also ?

mein Name ist Ralf Nicolaus